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Verqueckt nochmal!

Gibt es etwas Erquicklicheres, als seinen Samstag mit Quecke zu verbringen? Das ist selbstverständlich eine rhetorische Frage, bei der die Antwort auf der Hand liegt: Nö!

Jedes Kind weiß jedoch, dass man eine Horde queckehungriger Freiwilliger nicht ohne Training auf einen Queckeacker loslassen darf. Zur Erwärmung und als kleine Fingerübung wurde daher erst einmal ein Kompost umgesetzt. Nachdem dieser und wir selbst von allen Seiten gut mit Steinmehl, Kohle, Stroh und Schweiß bedeckt waren, konnten wir mit Stolz auf ein architektonisches Meisterwerk blicken, dessen Funktionalität und schlichte Schönheit selbst einen Kunstbanausen in seinen Bann zieht.

Anschließend ging es zur Königsdisziplin des Unkrautzupfsports: der Queckejagd.

Diese uralte Form der körperlichen Betätigung verlangt ein Höchstmaß an Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit. Jeder Sportler entwickelt dabei seine ganz eigene Technik, um mit der Quecke in seinem Leben fertig zu werden: kniend, sitzend oder stehend/singend, fluchend oder in sich gekehrt/ schnell, langsam oder in gemäßigtem Tempo/pingelig, aufs Grobe bedacht oder moderat in der Auswahl der unterirdischen Ausläufer/mithilfe von Grabegabel, Hacke oder Händen. Dabei werden diese Queckebewältigungskonzepte entweder monoton, abwechselnd oder gleichzeitig angewandt – je nach Gemüt, Sonnenstand und aktuellem Leistungsniveau.

Am Ende des Tages gab es trotz der Anstrengung nur Gewinner und keine Verlierer (außer der Quecke), die mit deftiger Hausmannskost, Eis am Stiel und in der Waffel, einer Gourmetführung über den Hof inkl. Verkostung von hervorragendem Gemüse, überraschend leckerer Wildkräuter und gewöhnungsbedürftiger Blumen sowie einem Dudelsackkonzert belohnt wurden.  

von Anne K.