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Tomatenblog 2020

Wissenswertes zur Tomate

Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Damit ist sie eng mit anderen Speisegewächsen wie der Kartoffel (Solanum tuberosum), der Paprika (Capsicum) und der Aubergine (Solanum melongena) verwandt. Lange als Liebesapfel oder Goldapfel bezeichnet, erhielt sie ihren heute gebräuchlichen Namen „Tomate“ erst im 19. Jahrhundert. Dieser leitet sich von xītomatl ab, dem Wort für diese Frucht in der Aztekensprache Nahuatl. Das Ursprungsgebiet der Tomate ist Mittel- und Südamerika, wobei die Wildformen von Nordchile bis Venezuela verbreitet und beheimatet sind. Die ursprüngliche Domestikation der Tomate ist nicht eindeutig geklärt: Es existieren die Peruanische Hypothese und die Mexikanische Hypothese. Die größte Vielfalt der in Kultur befindlichen Formen ist in Mittelamerika zu finden. Dort wurden Tomaten von den Maya und anderen Völkern etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als „Xītomatl“ (Nahuatl für Nabel des dicken Wassers) oder kurz „Tomatl“ (dickes Wasser) kultiviert. Die ersten Tomatenpflanzen gelangten sehr bald nach der Eroberung Mittel- und Südamerikas nach Europa. Sie wurden Anfang des 16. Jahrhunderts von dem Spanier Hernán Cortés nach der Eroberung Mexikos erstmals nach Spanien gebracht. Sie wurde in Anlehnung an ihren aztekischen Namen als „tomate“ bezeichnet. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Tomatenpflanzen als Raritäten in den Gärten der Oberschicht gepflanzt. Da sie selten waren, symbolisierten sie Wohlstand und beeindruckten Besucher. In ganz Europa wurden Tomaten vorwiegend als Zierpflanzen genutzt, da man überzeugt war, dass deren Früchte nicht essbar oder sogar giftig seien. Diese Haltung änderte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts, als sich die Medizin weiterentwickelte.

Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 Prozent), außerdem enthält sie Vitamin A, B1, B2, C, E, Niacin, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. Obwohl die Tomate ein Lebensmittel ist, sind das Kraut, der Stielansatz und der grüne Teil der Frucht durch das darin enthaltene Tomatidin (entspricht dem Solanin der Kartoffel) schwach giftig, das heißt unbekömmlich. Der Verzehr des Krautes oder sehr unreifer Früchte kann Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Es wird daher auch von einigen Quellen empfohlen, bei der Vorbereitung von Mahlzeiten grüne Teile und den Stielansatz zu entfernen.

Die Lagerung der Früchte geschieht am besten bei 13 bis 18 °C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 95 Prozent. Im Gegensatz zu Blattgemüse ist die Tomate bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe. Fälschlicherweise bewahren viele Verbraucher, aber auch Gemüsehändler und Einzelhandelsketten Tomaten in Kühlräumen oder im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verlieren. Ein Grund dafür ist, dass bei Temperaturen unter 12 °C Geschmacksstoffe wie Isovaleraldehyd, 2-Methyl-1-butanol oder 3-Methyl-1-butanol nicht mehr gebildet werden. Bei zu langer Aufbewahrung wird die Haut der Tomate dünner und schrumpelig, das Fruchtfleisch fällt etwas zusammen, und im Ganzen wirkt die Frucht danach etwas matschig und fühlt sich sehr weich an. Trotzdem ist die Tomate immer noch genießbar und nicht etwa schlecht. Tomaten soll man, wenn möglich, immer getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern. Sie scheiden während der Lagerung Ethen aus, das den Stoffwechsel benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt, so dass diese schneller reifen und in der Folge auch schneller verderben.

Unsere Sorten

Matina

Die Tomatensorte Matina stammt ursprünglich aus einem Züchtungsprogramm der Saatgutfirma Hild in Marbach am Neckar. Sie ist somit eine der wenigen in Deutschland gezüchteten Sorten. Pflanzen der Tomatensorte Matina werden bis zu zwei Meter hoch und wachsen kräftig. Die Blätter erinnern an Kartoffeln, sie werden kartoffelblättrig genannt. Die Früchte erreichen etwa fünf Zentimeter Durchmesser und werden bis zu 70 Gramm schwer. Die Tomaten werden bei Reife weich, die Haut ist zart und dünn. Der Geschmack von ist fruchtig, dabei ausgewogen süß-säuerlich und saftig.

Tica

Die Sorte reift relativ spät an der Pflanze und reift langsam nach. Die Früchte sind fest und auch bei schwierigen Bedingungen neigen sie nicht zu Platzern. Die saftigen 80-100g schweren, sehr gut haltbaren Früchte sind wohlschmeckend, mit leicht säuerlicher Note. Züchter der Sorte ist Kultursaat e.V., Richard Specht (Gärtnerei Piluweri).

Trixi

Ist eine Cherrytomatensorte mit platzfesten, sehr leckeren, kleinen, roten Früchten. Das Fruchtgewicht beträgt ca. 18-20 g. Die rund-ovalen Früchte haben eine kleine Spitze und hängen in hübschen, langen, z.T. doppelten Trauben an der harmonisch gestalteten Pflanze. Züchter der Sorte ist Kultursaat e.V., Silke Wedemeyer (Sudershausen).

Black Cherry

Black Cherry nennt sich diese mittlerweile weltweit beliebte dunkle Cherrytomate. Sie stammt aus den USA, wurde von Vince Sapp gezüchtet und ist seit etwa 2003 im Handel. Sie bildet lange Rispen und trägt köstliche dunkel- rotbraune Früchte. Verantwortlich für diese dunkle Fruchtfarbe ist ein Stoff namens Anthocyan, bei dem es sich um einen wasserlöslichen Pflanzenfarbstoff handelt. Auch in Heidelbeeren, Brombeeren und anderen dunkel gefärbten Früchten kommt Anthocyan vor. Der Farbstoff kann jedoch noch mehr, als lediglich Tomaten und Beeren dunkel zu färben: Die wertvollen Antioxidantien bekämpfen im menschlichen Körper freie Radikale und können so Krebserkrankungen vorbeugen. Dunkle Tomaten wie die diese Cherrytomate gelten daher als besonders gesund. Die Pflanzen haben normal- blättriges Laub und werden über 250 cm hoch. Black Cherry ist eine frühe Sorte, die von der Befruchtung bis zur Reife etwa 55 Tage benötigt. An den verzweigten Rispen wachsen jeweils mehr als 15 Tomaten, die in der Regel 3 bis 4 cm groß und bis zu 30 g schwer werden. Die runden Früchte haben 2 Fruchtkammern, saftiges weiches Fruchtfleisch und sind von einer weichen nicht ganz platzfesten Haut umschlossen. Der Geschmack dieser kleinen knackigen Tomaten ist wunderbar aromatisch, fruchtig-süß mit einer feinen säuerlichen Note.

Auriga

Auriga ist eine der seltenen deutschen Sorten und entstand in der ehemaligen DDR. Sie stammt ursprünglich aus Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, gezüchtet wurde sie von Dr. Martin Stein. Sie kam 1980 in den Handel und ist bis heute fester Bestandteil der orangefarbenen Tomatensorten. Die Pflanzen der Sorte Auriga erreichen eine Wuchshöhe von etwa 160 Zentimetern, selten werden sie größer. Die runden, tieforangen Früchte hängen in verzweigten Rispen. Die Pflanze bildet ab Ende Juli saftige aromatische Tomaten mit süß, fruchtigem Geschmack aus. Der niedrige Säuregehalt eignet sich auch gut für Personen mit empfindlichem Magen. Die runden, teils auch leicht ovalen Früchte haben 2 bis 3 Fruchtkammern, zart schmelzendes Fruchtfleisch und sind von einer weichen Haut umschlossen.

Berner Rose

Berner Rose oder Rose de Berne heißt diese historische Fleischtomate. Sie soll aus der Schweiz stammen, was ihren Namen durchaus erklären würde, andererseits wird als Herkunftsland auch Frankreich genannt. Sie bildet unterschiedlich große rosarote Früchte und ist wegen ihres hervorragenden Geschmacks weltweit beliebt. Die Pflanzen haben normal- blättriges Laub und werden um die 180 cm hoch. Berner Rose ist eine mittel-späte Sorte, die von der Befruchtung bis zur Reife etwa 70 Tage benötigt. An kräftigen Rispen wachsen jeweils 5 bis 7 Tomaten, die 5 bis 8 cm groß und bis zu 200 g schwer werden. Die kleineren Früchte sind meist rund, die größeren etwas abgeflacht und leicht gerippt. Sie bestehen aus mehreren Fruchtkammern, haben saftiges weiches Fruchtfleisch und werden von einer dünnen nicht platzfesten Haut umschlossen. Der Geschmack ist aromatisch, süß-säuerlich, wobei die Süße dezent überwiegt.

Heart of Gold

Gesunde Ochsenherztomate mit gelb reifenden, herzförmigen Früchten. Die Pflanze hat einen gut zu pflegender Pflanzenaufbau. Die Sorte hat ein hohes Ertragspotential, die Früchte wiegen ca. 340 g und sind gut durchgefärbt mit gleichmäßiger Fruchtform. Der Geschmack ist sehr aromatisch. Züchter ist I. Attrot.

Verwendung von Tomaten je nach Sorte

Je nach Tomatensorte eignen sich bestimmte Tomaten besser für gewisse Gerichte als andere. Die folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick.

 
TomatensorteVerwendung
Fleischtomatengefüllte Tomaten, Tomatengemüse,
Eintöpfe
RundtomatenRohkost, Suppen,
Gemüse, Salate
Eiertomaten & FlaschentomatenRohkost, Suppen,
Saucen, Eintöpfe
gerippte TomatenTomatengemüse, Salate,
Eintöpfe
Kirschtomaten
(Cherry-, Cocktailtomaten)
Rohkost, Salate,
Garnierung für kalte Platten

Quellen: de.wikipedia.org, tomatenjunkie.de, plantura.garden.de, tomaten.de, bingenheimersaatgut.de, bioverita.ch, paradisi.de