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Solidarische Ökonomie in Zeiten der Inflation

Als solidarische Landwirtschaft ist es unser Ziel wirtschaftlichen Abläufe neu und fair zu denken. Jedes Jahr stehen wir dafür vor der Herausforderungen Ausgaben für eine ganze Saison (Anfang April bis Ende März des Folgejahres) im Voraus zu planen. Das ist der Grundstein unserer Wirtschaftsweise.Trotzdem sind wir Teil eines wirtschaftlichen Systems und abhängig von uns umgebenden Bedingungen. In den letzten Monaten spüren auch wir sehr deutliche Veränderungen, die uns als SoLaWi betreffen und Einfluss auf unser Budget haben.


Hier ein paar wichtige Entwicklungen zusammengefasst:

CO2-Steuer

Seit Januar 2021 wird endlich eine CO2-Steuer durchgesetzt, um einen Anreiz dafür zu schaffen Emissionen niedrig zu halten. Wir befürworten das sehr, spüren aber auch die Auswirkungen. Auch deinHof nutzt Strom und Kraftstoffe. Ab 2022 ist bei uns aber eine eigene Solarzelle in Betrieb, die uns etwas unabhängiger von den Strompreisen macht, aber nicht den ganzen Betrieb versorgen kann.

Eine grobe Übersicht zu Preisänderungen gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Steuer#Deutschland

Allgemeine Inflation

Inflation, auch Preissteigerungsrate oder Teuerung, bezeichnet den allgemeinen Anstieg des Preisniveaus einer Ökonomie über einen bestimmten Zeitraum.

Im Dezember 2021 hatten wir eine Inflation von 5,3% im Vergleich zu Dezember 2020.

Sie verändert sich monatlich. Im Jahr 2021 lag die Jahresinflation bei 3,1% und war damit die höchste seit 30 Jahren.

Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle unter anderem:

  • Corona-Pandemie (Lieferengpässe etc.)
  • Senkung und wieder Anpassung der Mehrwertsteuer
  • Lebensmittelpreisentwicklung
  • weltpolitische Ereignisse
  • knappe Ressourcen wegen zu hoher Nachfrage (vor allem in der Bau- und Technikbranche)

Davon sind auch wir betroffen, da wir Betriebsmittel wie Saatgut, Werkzeuge, Materialien, Strom, Lebensmittel für das Mittagessen etc. dazukaufen. Auch bei unserer Geländeentwicklungen mussten wir Preisanpassungen vornhemen, da Baumaterialien stark im Preis stiegen. Darüber hinaus spüren es auch unsere Angestellten in ihren privaten Ausgaben und der Lohn muss entsprechend angepasst werden. Die Schwankungen sind sehr von gesellschaftlichen Entwicklungen abhängig und lassen sich schwer vorhersagen.

Lohn

Auch Löhne entwickeln sich und bleiben nicht über Jahre stabil. Wir haben mal nachgeschaut wie sich der deutsche Durchschnittslohn seit 2013 (dem Anfang von deinHof) entwickelt hat.

Es sind im Schnitt ca. 2-3% mehr pro Jahr.

Weiter finden gerade Debatten zum Mindestlohn in Deutschland statt, der nach aktuellen Forderungen der neuen Koalition auf 12€ die Stunde steigen soll. Dies würde auch bei uns zu Lohnsteigerungen führen, da wir gerade knapp darunter liegen.


Alles in allem eine aufregende Planung die wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern stemmen. Zur jährlichen Budget-Mitgliederversammlung legen wir gemeinsam unseren finanziellen Rahmen für die kommende Saison fest.

Zur Bieterunde im März können dann in der nächsten Stufe alle Mitglieder ihren monatlichen Anteil am Budget bieten. Wir hoffen sehr, dass wir es wie die letzten Jahre zusammen meistern werden und so unsere solidarische Ökonomie weiter leben können.

Quellen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1048/umfrage/preissteigerung-fuer-ausgewaehlte-waren-und-dienstleistungen/

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/importpreise-energie-inflation-1981-101.html

https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Steuer#Deutschland

https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Einkommen-Armut/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIII1.pdf

1https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Einkommen-Armut/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIII1.pdf

2https://www.bundesregierung.de/resource/blob/974430/1990812/04221173eef9a6720059cc353d759a2b/2021-12-10-koav2021-data.pdf?download=1